Etienne (l.) und Johannes Renaud neben einem Erfolgsprodukt: Ein dreidimensionales Bild in einem Glasquader. Rund 27.000 solcher 3D-Foto-Würfel verschiedener Größen stellt die Firma Looxis inzwischen jährlich in Minden-Meißen her. Foto: Christian Weber

Mit magischen Bildern zum Erfolg.

Wie ein innovatives Produkt eine junge Firma nach oben bringt...

Minden. Mit einer cleveren Idee zum Erfolg: "Für uns ist das Jahr 2012 besser gelaufen als erwartet", sagt Etienne Renaud. Der Umsatz sei um 33 Prozent gestiegen, freut sich der Geschäftsführer der Looxis GmbH.

Und dies vor allem durchs Internet. Das Unternehmen in Minden-Meißen ist aber keine Internet-Firma, sondern als Hersteller personalisierten, individuellen Fotoprodukten der sogenannten "old-economy" zuzuordnen. "Doch ohne das Internet gäbe es uns warscheinlich gar nicht mehr", blickt Etienne Renaud auf das Jahr 2003 zurück. Er gehört zu den Gründern von Looxis. Das Unternehmen nutzte die damals noch junge Glasinnengravur per Laser in Verbindung mit dreidimensionalen Scannern, um Köpfe in Glaswürfel zu bringen. "So ziemlich genau vor zehn Jahren haben wir für Looxis eine Website ins Internet gestellt und die Produkte mit einem Online-Shop vertrieben", so Etienne Renaud. Etwas später wurde zudem ein Geschäft in Hannover eröffnet, indem sich Personen scannen lassen und ihr Konterfei dann in einem Glaswürfel sofort mitnehmen konnten. Dies ist in der Leine-Stadt auf soviel Interesse gestoßen, dass auch ein Shop in Frankfurt eingerichtet wurde und weitere in Planung waren. "Was in Hannover ein Renner war, ließ sich aber in Frankfurt nicht einfach so duplizieren , so dass wir das Shop-Modell doch nicht fortgesetzt haben."

3D Motive vom normalen Foto erstellt, ein Technologie Fortschritt ermöglicht neue Vertriebswege

Ein Technologie Fortschritt sorgte zudem für neue Möglichkeiten: In Kooperation mit Programmierern und Computergrafikern wurde von Looxis eine Software entwickelt, die das dreidimensionale Scannen unnötig werden ließ. Seither reicht ein Foto, um daraus ein 3D-Bild zu erstellen, das dann ins Glas gelasert wird. "Dadurch konnten wir einerseits vielfältigere Motive realisieren und ein Kunde musste andererseits nicht mehr zu uns kommen. Stattdessen reicht ein Digitalfoto per Email."

Dieses Verfahren eröffnete einen völlig neuen Vertriebsweg - nämlich eine Kooperation mit Foto-Fachhändlern. Die Fotoprofis haben den Kontakt zum Endkunden, machen Digitalfotos oder nehmen solche entgegen und übertragen sie über ein spezielles Bestellportal im Internet zu Looxis. Hier werden die Fotos zu digitalen 3D-Modellen weiterverarbeitet und in Meißen in Glaswürfel gelasert und an den jeweiligen Händler versendet. "Im Dezember 2010 sind wir mit 100 Fachhändlern gestartet - und haben schnell feststellen können, dass dieses Konzept Zukunft hat" erläutert Johannes Renaud, der wie sein Bruder als Geschäftsführer bei Looxis verantwortlich zeichnet.

2011 nutzten bereits 500 Fotofachhändler in Deutschland das Angebot aus Minden. Und in 2012 stieg die Zahl auf 850 Handelspartner. Etienne Renaud schätzt inzwischen, dass das Marktpotenzial in Deutschland noch für rund 200 weitere Fachhändler reicht. "Wir haben das beste Jahr seit der Gründung vor zehn Jahren hinter uns", so Etienne Renaud. Damals habe das Unternehmen drei Mitarbeiter gehabt, heute seien es 15. Doch dabei soll es nicht bleiben, denn er will weiteres "gesundes Wachstum".

Expansion innerhalb Europas

In Frankreich gibt es inzwischen auch schon 60 Fotohandelspartner und in Luxemburg, Österreich sowie den Niederlanden sind ebenfalls Erfolg versprechende Anfänge gemacht. 2012 wurden knapp 27.000 Fotos in Glas gelasert, die einen Umsatz von etwa 2,4 Millionen Euro erbrachten. Eine Hälfte davon stammt aus den Kooperationen mit Fotofachhandel, die andere Hälfte aus Materiallieferungen und computergrafische Dienstleistungen für Laser-Shops in Europa und Übersee.

Pressebüro Christian Weber